Name der Sure: Ar-Ra'd (سورة الرعد)
Übersetzung: Der Donner
Ursprung des Namens: Die Sure ist nach dem Wort "Ra'd" benannt, was "Donner" bedeutet und in Ayah 13 vorkommt. Sie verweist auf den Donner als eines der Zeichen von Allahs Macht und Autorität.
Nummer der Sure: 13
Anzahl der Ayahs (Verse): 43
Makki oder Madani: Makki
Ungefähre Zeit der Offenbarung: Wahrscheinlich offenbart während einer Phase verstärkten Widerstands und Verfolgung in Mekka, nach dem Tod von Abu Talib und Khadijah, ungefähr im 10. Jahr des Prophetentums.
Historischer Kontext
Die Sure Ar-Ra'd, benannt nach dem Wort "Donner" in ihrem 13. Vers, wird von vielen Gelehrten als während der Mekkanischen Periode offenbart angesehen. Ihr Ton und Inhalt deuten darauf hin, dass sie in einer Zeit offenbart wurde, in der der Prophet Muhammad (s.a.w.) und seine Anhänger erhebliche Widerstände und Spott seitens der Quraisch von Mekka erlebten. Diese Zeit fiel wahrscheinlich mit verschärfter Verfolgung nach dem Tod des unterstützenden Onkels des Propheten, Abu Talib, und seiner Frau, Khadijah, zusammen.
Die Sure thematisiert die Ablehnung der Wiederauferstehung durch die mekkanischen Götzendiener und ihre Forderungen nach wundersamen physischen Zeichen zur Bestätigung der Botschaft des Propheten. Sie konzentriert sich darauf, die Einheit Allahs zu etablieren und verwendet Naturphänomene wie Donner und Blitz als Beweis für Allahs Macht und Autorität.
Hauptthemen
Die Zeichen von Allahs Existenz und Macht:
Die Sure lenkt die Aufmerksamkeit auf die natürliche Welt – die Erschaffung der Himmel und der Erde, den Wechsel von Leben und Tod in der Natur sowie Donner und Blitz – als Beweise für Allahs Macht, Einheit und Barmherzigkeit. Sie lädt dazu ein, über die vollkommene Ordnung und die Gesetze im Universum als Beweise für göttliche Führung nachzudenken.Zurückweisung der Forderungen der Ungläubigen nach Wundern:
Die Ungläubigen verlangen physische Wunder vom Propheten (Frieden sei mit ihm), doch sie werden daran erinnert, dass selbst außergewöhnliche Zeichen wie das Bewegen von Bergen oder das Sprechen der Toten sie nicht zum Glauben bringen würden. Allahs Führung ist denen vorbehalten, die sie aufrichtig suchen.Verantwortung im Jenseits:
Die Sure betont den Glauben an das Leben nach dem Tod und kritisiert den Spott der Ungläubigen, die die Auferstehung anzweifeln. Sie versichert den Gläubigen ihre ewige Belohnung im Paradies, während sie die Ungläubigen vor Allahs schwerer Strafe und Verfluchung im Jenseits warnt.Eigenschaften wahrer Gläubiger:
Wahre Gläubige werden als jene beschrieben, die ihre Versprechen gegenüber Allah einhalten, familiäre Bande pflegen, Ehrfurcht vor ihrem Herrn haben, das Gebet verrichten und auf Böses mit Gutem reagieren. Sie suchen Allahs Wohlgefallen und finden Frieden in Seinem Gedenken.Göttliche Gerechtigkeit und Barmherzigkeit:
Die Sure betont, dass Allah Segnungen gewährt, Gesellschaften erhält und deren Schicksal nach ihren Taten lenkt. Der Wohlstand einer Gesellschaft ist an die Einhaltung von Allahs Gesetzen gebunden, während Korruption göttliche Vergeltung herbeiruft.Bestätigung des Prophetentums und der göttlichen Herkunft des Korans:
Die Sure verteidigt die Authentizität des Korans und die Mission des Propheten Muhammad (Frieden sei mit ihm). Sie erinnert die Ungläubigen daran, dass das Verspotten von Propheten stets göttliche Strafe nach sich zog, und versichert, dass Allahs Urteil unausweichlich ist.Allahs Souveränität und die Grenzen des Menschen:
Die Sure hebt Allahs unvergleichliche Kontrolle über die gesamte Schöpfung hervor und vergleicht die Beständigkeit guter Taten mit der vergänglichen Natur des Bösen. Sie stellt Allah als völlig fähig dar, Seinen Willen durchzusetzen, dem menschliche Bemühungen nichts entgegensetzen können.
Wichtige Botschaften/Lehren
- Betrachte die natürliche Welt als Beweis für Allahs Macht, Einheit und Weisheit.
- Erkenne die Absurdität, die Auferstehung zu leugnen; die Schöpfung selbst enthält Zeichen für ein Leben nach dem Tod.
- Menschliche Handlungen haben Konsequenzen: Gute Taten bleiben bestehen, während böse Taten vergehen.
- Der Glaube an Allah führt zu innerem Frieden, während Unglaube göttliches Missfallen und Bestrafung hervorruft.
- Allahs Barmherzigkeit und Warnungen zeigen sich in Naturphänomenen wie Donner und Blitz.
- Geduld und Ausdauer sind unerlässlich, da Spott und Ablehnung, denen Propheten begegnen, ein wiederkehrendes Muster in der Geschichte sind.
- Das endgültige Urteil liegt bei Allah, der zu seiner bestimmten Zeit Gerechtigkeit walten lässt.
Bedeutende Verse aus der Sure Ar-Ra'd
Vers 5:
"Wenn du dich wunderst, so ist ihre Rede wunderlich: "Wie? Wenn wir zu Staub geworden sind, dann sollen wir in einer Neuschöpfung sein?" Diese sind es, die ihrem Herrn den Glauben versagen, und diese sind es, die Fesseln um ihren Hals haben werden; und sie werden die Bewohner des Feuers sein, darin werden sie auf ewig bleiben."
Dieser Vers hebt den Unglauben und die Arroganz derjenigen hervor, die die Auferstehung leugnen, und betont ihre endgültige Bestrafung im Jenseits.Vers 7:
"Und diejenigen, die nicht glauben, sagen: "Warum wurde kein Zeichen von seinem Herrn zu ihm herabgesandt?" Du bist nur ein Warner. Und für jedes Volk wird ein Führer (eingesetzt)"
Dieser Vers unterstreicht die Rolle des Propheten als Warner und erinnert daran, dass jeder Nation Botschafter zur Führung gesandt wurden.Vers 11:
"…Gewiss, Allah ändert die Lage eines Volkes nicht, ehe sie (die Leute) nicht selbst das ändern, was in ihren Herzen ist. Und wenn Allah einem Volk etwas Übels zufügen will, so gibt es dagegen keine Abwehr, und sie haben keinen Helfer außer Ihm."
Dieser Vers betont die persönliche Verantwortung und Selbstverbesserung als Voraussetzung für gesellschaftlichen Wandel.Verse 12-13:
"Er ist es, Der euch den Blitz in Furcht und Hoffnung sehen lässt; und Er lässt die schweren Wolken aufsteigen. Und der Donner lobpreist Seine Herrlichkeit; und (genauso lobpreisen) Ihn die Engel in Ehrfurcht. Und Er sendet die Blitzschläge und trifft damit, wen Er will; doch streiten sie über Allah, während Er streng in der Vergeltung ist."
Ein kraftvoller Hinweis auf Allahs Majestät, Seine Kontrolle über die Natur und die Ehrfurcht der Schöpfung vor ihrem Schöpfer.Vers 16:
"Sprich: "Wer ist der Herr der Himmel und der Erde?" Sprich: "Allah." Sprich: "Habt ihr euch Helfer außer Ihm genommen, die sich selbst weder nützen noch schaden können?" Sprich: "Können der Blinde und der Sehende gleich sein? Oder kann die Finsternis dem Licht gleich sein? Oder stellen sie Allah Teilhaber zur Seite die eine Schöpfung wie die Seine erschaffen haben, So das (beide) Schöpfungen ihnen gleichartig erscheinen?" Sprich: "Allah ist der Schöpfer aller Dinge, und Er ist der Einzige, der Allmächtige.""
Eine rhetorische Frage, um die Einzigartigkeit Allahs zu demonstrieren und den Unsinn der Götzenanbetung aufzuzeigen.Verse 22-24:
"und es sind jene, die im Verlangen nach dem Wohlgefallen ihres Herrn geduldig bleiben und das Gebet verrichten und von dem, was Wir ihnen gegeben haben, im Verborgenen und öffentlich spenden und das Böse durch das Gute abwehren – diese sind es, denen der Lohn der Wohnstatt zuteil wird die Gärten von Eden. Dort werden sie eingehen und die von ihren Eltern und ihren Frauen und ihren Nachkommen, die rechtschaffen sind. Und die Engel werden zu ihnen durch jegliches Tor treten."
Eigenschaften wahrer Gläubiger und das Versprechen eines guten Endes.Vers 43:
"Und die Ungläubigen sagen: "Du bist nicht entsandt worden." Sprich: "Allah genügt als Zeuge gegen mich und euch und auch gegen diejenigen, die die Kenntnis der Schrift haben.""
Eine Antwort auf die Leugnung des Prophetentums durch die Ungläubigen, die die göttliche und schriftliche Bestätigung seiner Wahrheit bekräftigt.
Wissenschaftliches Wunder in der Sure Ar-Ra’d
Vers 3:
"Und Er ist es, Der die Erde ausdehnte und feststehende Berge und Flüsse in ihr gründete. Und Er schuf auf ihr Früchte aller Art, ein Paar von jeder (Art). Er läßt die Nacht den Tag bedecken. Wahrlich, hierin liegen Zeichen für ein nachdenkendes Volk."Allah erwähnt Pflanzen mehrfach im Qur’an, und jedes Mal offenbart Er eine tiefgründige wissenschaftliche Wahrheit, die oft vielen unbekannt ist. Dieser Vers hebt die Erschaffung von Früchten in Paaren hervor und betont das ausgeklügelte Design und die Balance in der Natur. In diesem Artikel können Sie mehr über dieses außergewöhnliche Wunder lesen.
Mehr über dieses wissenschaftliche Wunder erfahren Sie hier: Männliche und weibliche Pflanzen
Vers 12:
"Er ist es, Der euch den Blitz in Furcht und Hoffnung sehen lässt; und Er lässt die schweren Wolken aufsteigen."Dieser Vers hebt die Entstehung von "schweren Wolken" hervor, die präzise Wolken beschreiben, die riesige Mengen an Wasser tragen können, während sie dennoch am Himmel schweben. Solch genaues Wissen, das vor über 1400 Jahren im Qur’an offenbart wurde, unterstreicht seinen göttlichen Ursprung und seine unvergleichliche Weisheit.
Mehr über dieses wissenschaftliche Wunder erfahren Sie hier: Das Gewicht der Wolken
Thematische Analyse von Rukus
Ruku 1: Verse 1-7
Allah erklärt, wie Er die Himmel, die Sonne, den Mond und die Erde erschaffen hat.
Allah spricht von den Beweisen und Fakten im Koran, aus denen wir Lehren ziehen können.
Allah spricht über die Worte der Ungläubigen, die voller Leugnung sind, und sagt voraus, was mit ihnen geschehen wird, und erklärt, dass er trotz allem verzeiht.
Ruku 2: Verse 8-18
Allah spricht über Sein Wissen und dass Ihm kein Wissen verborgen bleibt, und gibt Beispiele dafür.
Allah spricht über die Engel, die Er jedem Menschen zugewiesen hat, die immer bei uns sind, und ihre Aufgaben.
Gott spricht von Blitz und Donner.
Allah erklärt, wie die Gebete der Heiden zu den Götzen aussehen, indem Er ein Beispiel gibt und erklärt, dass alle Wesen Allahs Gesetzen gehorchen.
Allah gibt Seinem Propheten (Friede sei mit ihm) Fragen, die er den Ungläubigen stellen soll, erklärt die Wahrheit und die Falschheit mit einem Beispiel, offenbart die Bestimmungsorte der Gläubigen und Ungläubigen und beschreibt die Schätze, die die Ungläubigen bereit wären zu geben, um der Hölle zu entkommen.
Ruku 3: Verse 19-26
Allah erklärt die Eigenschaften der Menschen, die glauben und die Gesetze befolgen, die Er festgelegt hat. Er spricht über den Ort, den sie schließlich erreichen werden, und die Worte, die sie dort hören werden. Er spricht auch über Menschen, die das genaue Gegenteil sind.
Er spricht über die Ursachen von Armut und Reichtum in der Welt und vergleicht die Segnungen des Jenseits mit den Segnungen der Welt.
Ruku 4: Verse 27-31
Allah antwortet und spricht über die Ungläubigen, die Wunder vom Propheten (Friede sei mit ihm) verlangen.
Die Wirkung des Gedenkens und der Erinnerung an Allah auf den Menschen wird erklärt.
Es wird erklärt, was die Gläubigen in dieser Welt und im Jenseits erwartet.
Allah ruft diejenigen auf, die Seinen Namen „Ar-Rahman“ nicht kennen und leugnen.
Ruku 5: Verse 32-37
Allah erklärt das Schicksal derer, die die Propheten verhöhnen, und ruft denen zu, die Allah mit Götzen gleichsetzen, und erklärt auch ihr Schicksal.
Allah beschreibt das Paradies, das diejenigen erwartet, die Ihm dienen.
Allah spricht über einige Leute unter den „Leuten des Buches“, die bestimmte Verse des Korans leugnen.
Allah spricht über den Koran.
Ruku 6: Verse 38-43
Allah antwortet denen, die das Prophetentum des Propheten (Friede sei mit ihm) nicht anerkennen, indem Er Beispiele von den Propheten, die vor ihm kamen, anführt und dem Propheten (Friede sei mit ihm) seine Hauptaufgabe erklärt.
Gott erklärt, dass sich Sein Urteil trotz allem erfüllen wird.